So holst du das Maximum aus deinem Strom
Seit ich mein Energy Dashboard in Home Assistant eingerichtet habe, schaue ich fast täglich gern auf meine Verbrauchskurven. Ich sehe auf einen Blick, was gerade aus dem Netz kommt, wie viel die Sonne einspeist und wie sehr mein Speicher arbeitet. Noch spannender war es, als ich das Ganze meinem Dad im Mehrgenerationenhaus gezeigt habe. Er hat sich sofort in den Live PV Ertrag verliebt und fragt jetzt täglich, ob schon wieder genug Energie für den nächsten Espresso da ist. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie auch du das Energy Dashboard zum Herzstück deines Smart Homes machst – inklusive vieler Insider Tipps, Code Beispiele und Querverweise auf meine tiefer gehenden Blogposts, etwa zu AI on the Edge, Stromzähler smart machen, Ferraris Zähler smart machen, Nulleinspeisung und PV Stromverbrauch ablesen.

Warum ich ohne das Dashboard nicht mehr leben will
Das Energy Dashboard ist für mich mehr als ein hübsches Diagramm. Es ist mein zentrales Cockpit für alle Energiedaten. Ich erkenne sofort, wenn ein Gerät heimlich Strom zieht, kann Lasten intelligent verlagern und habe dabei sogar meine Kosten im Blick. Dank dynamischer Tarife weiß ich, wann günstiger Netzstrom verfügbar ist, und starte energiehungrige Geräte, wenn sich die Sonne gerade hinter Wolken versteckt. In meinem Stromzähler smart machen Artikel beschreibe ich, wie die ersten Einsparungen bereits nach wenigen Wochen spürbar waren. Das Dashboard liefert die Fakten ich muss nur noch handeln.
Was du vorbereiten musst
Unterstützte Energiequellen
Home Assistant kann Strom, PV Erzeugung, Batterie, Gas, Wasser und sogar den Verbrauch einzelner Steckdosen erfassen. Dieser Artikel konzentriert sich auf Strom und Solar, wir binden aber auch kurz Wasser und Gas an, falls du dein Dashboard später erweitern möchtest. Wenn dich speziell das Thema AI basiertes Auslesen von ganz alten Zählern (Ferraris) interessiert, lies unbedingt meinen AI on the Edge Beitrag. Dort erkläre ich, wie eine ESP32 Kamera dein altes Ferraris Zähler in einen digitalen Sensor verwandelt.
Elementar ist, dass dein Sensor kWh (oder ähnliche Einheit, die die verbrauchte Energie pro Stunde) liefert.
Hier beschreibe ich das, wie man das umrechnet, falls dein Speicher / Stromzähler, etc das nicht haben.
Die passende Hardware
Am wichtigsten ist für mich persönlich der Stromverbrauch! Vielleicht hast du auch schon einen Smart Meter, also einen digitalen Stromzähler.
Oft haben die einen IR Port, den wir sehr einfach nutzen können. Hier links im Bild (Rot) gibt es zusätzlich einen Impulsgeber. Der ist jedoch ungenauer. Wichtiger ist der Grüne Bereich. Hierbei handelt es sich in Deutschland fast immer um eine Smart Meter Language Schnittstelle. Ideal um die auszulesen. Hier beschreibe ich das genau, wie du das machst.

Dann hast du am Ende genau deinen Verbrauch, deinen aktuellen Strombezug und dein eingespeister Strom

Ganz oben mein aktueller Verbrauch. Hier läuft die Nulleinspeisung, dazu aber später mehr.
Für PV Leistungen greife ich auf den Wechselrichter Sensor zurück. Alternativ kannst du mit einer CT Klemme an der Leitung messen. Die Wahl hängt von deinem Setup ab, aber alles landet anschließend sauber in Home Assistant.
Preismodelle verstehen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Kosten zu sehen in Home Assistant. Ich nutze den “festen Preis verwenden”, da wir aktuell noch keinen dynamischen Stromtarif haben. Trägst du sie in Home Assistant ein, bekommst du eine Kostenanzeige pro Viertelstunde. Bei einem 1:1 Coaching Kunde habe ich auch mal das Schweizer System abgebildet, dass Sowohl Hoch wie Tieftarife hat, wie auch Sommer und Wintertarife. Das geht dann über eine Entität, die den aktuellen Preis verwendet.
Dann tauchen deine Kosten am Ende hier auf. Nicht wundern, ich habe verschiedene Stromzähler getestet, da sie alle in der Statistik sind, tauchen hier mehrere Zähler auf. Relevant ist aber nur der erste.

Energy Dashboard Schritt für Schritt einrichten
1 Stromzähler anbinden
Öffne Einstellungen Geräte und Dienste und füge eine neue Integration hinzu. Wähle den passenden ESPHome, Tasmota oder CT Sensor oder deinen AI on the Edge MQTT Topic. Achte darauf, dass state_class auf total_increasing steht und die Einheit kWh ist. Das vermeidet spätere Fehlanzeigen.




2 PV Erzeugung integrieren
Besitzt du einen Wechselrichter mit offener API, nutzt du die gleichnamige Integration. Andernfalls misst du per Tasmota Steckdose, wenn du kein Akku Speicher hast. Auch hier gilt: Sensor muss kWh melden und total_increasing aktiviert haben. Zusätzlich empfehle ich das Solar Forecast Addon, dann siehst du schon morgens, ob es sich lohnt, die Waschmaschine anzuschalten. Details zur Auto Start Automation erkläre ich im Artikel Solarstrom Automation.

3 Batteriespeicher hinzufügen
Einige Speicher wie mein selbst gebauter BKW Akku Speicher liefern die Daten direkt. Du brauchst zwei Sensoren einen für Ladeenergie und einen für Entladeenergie.
Oftmals, wie meine Anker Akkus, werden nur Watt geliefert. Jedoch ist es elementar, dass das Dashboard die geladene Energie pro Stunde bekommt.
So erkennt das Dashboard die Flussrichtung und die Gesamtenergie korrekt.
sensor:
battery_charge_kwh:
friendly_name: "Batterie Ladung"
unit_of_measurement: kWh
device_class: energy
state_class: total_increasing
battery_discharge_kwh:
friendly_name: "Batterie Entladung"
unit_of_measurement: kWh
device_class: energy
state_class: total_increasing
Sobald beides sauber zählt, legst du im Energy Dashboard unter Batterie die entsprechenden Entitäten fest.
4 Einzelgeräte sichtbar machen
Steck eine smarte Steckdose an deine Waschmaschine und eine an den Server. Die meisten Zigbee oder WLAN Plugs melden Leistung in Watt. Oftmals summiert die Steckdose bereits der verbrauchte Strom in kWH.
Perfekt für unser Dashboard
Beispiel von 2 Tasmota Steckdosen.

Im Dashboard wählst du Einzelgeräte. Falls du einen Stromkreis über einen Shelly EM misst, kannst du über Upstream Device die Untergeräte korrekt zuordnen. Das verhindert Doppelzählungen.
Fehler vermeiden
Sensors und Recorder richtig konfigurieren
Erscheint ein Sensor nicht im Dropdown, fehlt meist die Historie im Recorder. Prüfe in configuration.yaml, dass der Sensor nicht versehentlich exkludiert ist. Außerdem muss state_class gesetzt sein. Zudem wie bereits geschrieben muss der Sensor in kWh (Wh o.ä.) den Verbrauch liefern.
Fazit Das Dashboard bringt Transparenz und spart bares Geld
Mit dem Energy Dashboard verwandelst du abstrakte Kilowattstunden in klare Grafiken. Du erkennst Stromfresser, nutzt Sonnenenergie cleverer und hast deine Kosten im Griff. Wenn du mehr über spezifische Setups wissen willst, wirf gern einen Blick in die verlinkten Blogposts. Dort findest du noch tiefere Details zur AI Kamera, zum Ferraris Zähler und zur perfekten Nulleinspeisung.

Alex Kly (Alkly)
Ich glaube an ein Smart Home, das dir gehört – nicht der Cloud. Ich zeige dir, wie du Technik nutzt, um Energie zu sparen, Solar optimal einzubinden und dein Zuhause nachhaltig zu steuern.
Ein Zuhause, das mitdenkt, dich entlastet – und dich jeden Tag ein Stück freier macht.
