Temperatursensor für dein Smart Home – DIY Bauen oder Kaufen?

Kennst du das? Du willst dein Smart Home optimieren und suchst nach einem guten Temperatursensor, um deine Klimaanlage oder Heizung effizient zu steuern. Doch die Auswahl ist riesig: Zigbee, Bluetooth, WLAN – welcher ist der richtige? Und was, wenn du einen Sensor genau nach deinen Anforderungen selbst bauen könntest? Ohne Cloud-Zwang, ohne Hersteller-Apps, alles lokal gesteuert. Klingt kompliziert? Keine Sorge! Ich zeige dir, wie du mit wenigen Schritten und ohne Programmierkenntnisse deinen eigenen Temperatursensor baust.

Gerade wenn du deine Photovoltaik-Anlage optimal nutzen möchtest, um etwa überschüssigen Strom für eine Split-Klimaanlage oder eine Heizung zu verwenden, brauchst du genaue Temperaturdaten. Hier kommen Smart Home Temperatursensoren ins Spiel – und die Frage: Kaufen oder selber bauen?

1. Anforderungen an einen guten Temperatursensor

Bevor du dich entscheidest, solltest du wissen, was ein guter Temperatursensor können muss:

  • Lange Akkulaufzeit oder kabelgebundene Lösung: Je nach Einsatzzweck entscheidend.
  • Präzise Messwerte: Gerade für Heizungs- oder Klimasteuerung wichtig.
  • Einfache Integration: Kompatibilität mit Home Assistant oder Zigbee.
  • Stabile Funkverbindung: Besonders relevant bei kabellosen Lösungen.
  • Gute Reichweite: Besonders wichtig für größere Wohnungen oder Häuser.
  • Skalierbarkeit: Falls du mehrere Räume überwachen möchtest.
  • Messintervall: Je nachdem, wie oft der Sensor neue Daten sendet, beeinflusst das die Batterielaufzeit.
  • Zusätzliche Sensorfunktionen: Manche Sensoren messen neben der Temperatur auch Luftfeuchtigkeit, Luftdruck oder CO₂-Werte.

2. Überblick über verfügbare Sensortypen

Lass uns die gängigsten Sensortypen anschauen und deren Vor- und Nachteile abwägen:

Bluetooth-Sensoren (z.B. Xiaomi)

Dieses Sensoren kann man standardmäßig über die zugehörige App nutzen.

Weiter unten erkläre ich dir wie du sie auch in Home Assistant einbinden kannst.

✅ Stromsparend, kompakt, oft mit Display
✅ Kein Hub notwendig
✅ Oft relativ günstig (ca. 10-20€)
❌ Begrenzte Reichweite, braucht Bluetooth-Empfänger in der Nähe
❌ Batterielaufzeit abhängig von der Übertragungsfrequenz
❌ Verzögerungen möglich, wenn kein Bluetooth-Mesh vorhanden ist

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Einbindung des Xiaomi Bluetooth-Sensors in Home Assistant

Die „Experimental Web Platform features“ aktivieren über den Chrome Browser:

chrome://flags/#enable-experimental-web-platform-features

chrome://flags/#enable-experimental-web-platform-features

Dann über diese Adresse über „Connect“ dein Gerät auswählen und auf „Do-Activation“ klicken

https://pvvx.github.io/ATC_MiThermometer/TelinkMiFlasher.html

Dann die Custom Firmware: ATC_v50.bin auswählen und auf „Start Flashing“ klicken

In Home Assistant dann den Sensor auswählen über „Hinzufügen“ und schon ist der Sensor integiert.

Zigbee-Sensoren (z.B. Sonoff, ThirdReality, Multisensor Aqara )

Weiter unten erkläre ich dir wie du Zigbee Sensoren in Home Assistant einbinden kannst.

✅ Energiesparend, große Reichweite mit Zigbee-Mesh
✅ Nahezu latenzfreie Datenübertragung
✅ Lange Batterielaufzeit (oft über ein Jahr)
✅ Perfekt für eine breite Hausabdeckung
❌ Benötigt Zigbee-Hub oder Home Assistant mit Zigbee-Stick
❌ Je nach Mesh-Topologie kann die Signalqualität schwanken
❌ Etwas teurer als Bluetooth-Sensoren (ca. 20-40€)

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Einbindung in Home Assistant

In Home Asisstant auf Geräte und Dienste auf Zigbee Home Automation unter Konfigurieren dann über „Gerät hinzufügen“

Dann beim Sensor die Pairing Taste mehrere Sekunden drücken.

Wenn der Sensor einsatzberit ist noch einen Bereich hinzufügen und schon ist der Sensor eingebunden.

WLAN-Sensoren (z.B. DIY mit ESPHome)

Wie du dir deinen eigenen Temperatursensor bauen kannst erkläre ich weiter unten.

✅ Keine spezielle Hardware nötig, direkte Integration
✅ Höchste Flexibilität, viele Sensoroptionen
✅ Ideal für stationäre Anwendungen mit Netzteil
✅ Stärkste Reichweite innerhalb des Heimnetzwerks
❌ Höherer Stromverbrauch, meist Netzteil erforderlich
❌ Höhere Netzwerklast bei vielen Sensoren
❌ Mögliche Verbindungsabbrüche bei schlechter WLAN-Abdeckung

3. DIY: Eigenen Temperatursensor bauen mit ESPHome

Jetzt wird’s spannend! Ich zeige dir, wie du einen eigenen Sensor baust, der exakt deinen Anforderungen entspricht.

Benötigte Hardware

  • ESP32 Mikrocontroller (z.B. ESP32 C3 Mini)

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  • Temperatursensor (BME280 oder AHT21)

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  • USB-Kabel zum Flashen
  • Lötkolben & Breadboard (falls du Steckverbindungen nutzen willst)
  • Jumperkabel

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  • Spannungsversorgung (z.B. Micro-USB-Netzteil oder 5V-Netzteil für dauerhaften Betrieb)

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  • Optional: Gehäuse für Schutz und bessere Platzierung

Schritt-für-Schritt Anleitung

1. Verkabelung

Den ESP32-C3 kannst du so mit dem Sensor (AHT21 oder BME280 (gleiche Bezeichnungen) verbinden:

  • VCC3,3V am ESP32
  • GNDGND am ESP32
  • SDAPin 5 am ESP32
  • SCLPin 6 am ESP32

2. ESPHome flashen

ESPHome ist die einfachste Möglichkeit, um den ESP32 ohne Programmierkenntnisse in Home Assistant zu integrieren. Dazu den ESP32 per USB mit dem PC verbinden.

  1. ESPHome im Home Assistant installieren
  2. Neues Gerät hinzufügen (Mögliche Benennung: „Temp-Humidity-Sensor01“ und als Plattform ESP32 auswählen
  3. Über Edit dann folgenden Code einfügen und anpassen, beziehungsweise wird euch der Code schon vorgefertigt angezeigt.

Unter dem „Captive Portal“ jetzt folgenden Code einfügen.

Bei wifi kannst du deine persönliche SSID und das Passwort eingeben

Option 1 AHT21 Sensor

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i2c:
  sda: GPIO5
  scl: GPIO6
  scan: true

sensor:
  - platform: aht10
    variant: AHT20
    temperature:
      name: "Raumtemperatur"
    humidity:
      name: "Luftfeuchtigkeit"
    address: 0x38  # Falls nicht erkannt, probiere 0x77
    update_interval: 30s

Option 2 Bosch BME280 Sensor

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i2c:
  sda: GPIO5
  scl: GPIO6
  scan: true

sensor:
  # BME280 für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck
  - platform: bme280_i2c
    temperature:
      name: "BME280 Temperatur"
    humidity:
      name: "BME280 Luftfeuchtigkeit"
    pressure:
      name: "BME280 Luftdruck"
    address: 0x76  # Falls nicht erkannt, versuche 0x77
    update_interval: 30s

Am Ende sollte es so aussehen:

Die Adresse: hier „0x76“ wird vorläufig eingetragen weiter unten erkläre ich wie du die richtige Adresse herausfindest.

  1. Kompilieren und flashen (entweder über USB oder Over-the-Air OTA) In diesem Beispiel mache ich es über USB, dazu „Manual download“ anklicken.

Auswahl „Factory format“

Über Chrome auf die webseite „Web.esphome.io“ gehen und über „Connect“ mit deinem ESP verbinden.( Extratipp: Wenn das nicht klappt Treiber herunterladen)

Die heruntergeladene Datei auswählen und auf Install klicken.

(Extratipp: Wenn das nicht klappt am ESP die Button „Reset“ und „Boot“drücken)

Über Logs siehst du wie der ESP sich mit dem Wifi verbunden hat.

Möglicher Fehler:

Wird dir angezeigt „Found no i2c devices“ gibt es noch ein Verbindungsproblem. Zuerst die Kabelverbindungen tauschen.

Über „reset device“ neustarten.

Bis die i2c Adresse angezeigt wird.

Diese Adresse kopieren.

Inzwischen taucht dein neuer Sensor in Home Assistant auf!

Bei Benachrichtigungen „Check it out“ anklicken

Dort taucht dann der neue Sensor in Home Assistant auf. Über „Hinzufügen“- und „ok“, dann noch den Bereich auswählen.

Dann im ESPhome bei Temp-Humidity-Sensor01 „Edit“ anklicken.

Die Adresse in meinem Fall von „0x76“ ändern zu „0x38“ (welche wir vorhin aus den Logs ausgelesen haben)

Dann speichen und installieren, inzwischen auch möglich über Wirelessly, dann wird alles neu kompiliert.

Jetzt wird die Temperatur bereits angezeigt, in meinem Beispiel 24,46709 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 36,28511%

Im ESPHome kannst du dir jetzt die Messdaten anzeigen lassen und zum Dashboard hinzufügen.

Wenn du Influx DB und Grafana installiert hast kannst du dir die Messdaten auch in Grafana anzeigen lassen. Ein ausführliches Video habe ich hierzu bereits gemacht gemacht.

4. Vergleich: Gekaufte vs. selbstgebaute Sensoren

EigenschaftGekaufte SensorenDIY Sensor mit ESP32
Preis15-30€5-10€
Batterielaufzeit1-2 JahreNetzteil erforderlich
ReichweiteMittel bis hochWLAN-Abdeckung nötig
MessgenauigkeitGut bis sehr gutSehr gut mit Kalibrierung
Cloud-AbhängigkeitManchmal
Nein

Bei meinem Vergleich habe ich 7 Sensoren gleichzeitig messen lassen. Die Messwerte waren nicht auffallend unterschiedlich. Alle geprüften Sensoren sind für den Home Bereich geeignet. Für die Sensorauswahl kannst du also die sonstigen Eigenschaften für deine Entscheidung heranziehen.

5. Fazit: Lohnt sich der DIY-Sensor?

Wenn du maximale Kontrolle über deine Sensoren willst, keine Lust auf Cloud-Zwang hast und gerne Bastelst ist der DIY-Sensor mit ESPHome eine super Alternative. Besonders wenn du ohnehin Home Assistant nutzt, bietet sich diese Lösung an. Falls du allerdings lieber auf eine schnelle, fertige Lösung setzen willst, dann sind Zigbee-Sensoren eine gute Wahl, auch dieser kann einfach in Home Assistant eingebunden werden.

Was denkst du? Würdest du einen eigenen Temperatursensor bauen oder lieber einen fertigen kaufen? Schreib es in die Kommentare! Und wenn du noch mehr Smart Home Projekte sehen willst, schau dir meine anderen Anleitungen an.

Alkly Dumme Dinge Smart machen

Alkly

Ich zeigt dir, wie du selber ohne Programmierkenntnisse und Herstellerunabhängig dein Zuhause mit selbst gebauter Smart Home-Technologie smart machen kannst.

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